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Erfahrungen mit QEP 179: Über Paketierung, Abhängigkeiten, ungenutztes technisches Potential sowie die Notwendigkeit von fundierten Programmierkenntnissen bei der Benutzung von GUI-Anwendungen

Anwendertreffen / BoF von Sebastian M. Ernst

Zeit: Dienstag 08. Juni 11:00 Uhr
Ort: BoF 1
Dauer: 60 Minuten

Python ist im Moment eine der wohl populärsten Programmiersprachen, die es gibt. Obwohl sie als dynamisch typisierte und interpretierte Sprache durchaus kontrovers diskutiert wird, ist ihre signifikante Rolle nicht mehr zu bestreiten. Das Python-Ökosystem bietet Möglichkeiten für faktisch jede technische und wissenschaftliche Disziplin. Python-Pakete sowie entsprechende Werkzeuge sind für das ganze Spektrum an Computern erhältlich, von Embedded-Systemen bis hin zu HPC-Clustern und diversen Hardware-Beschleunigern. Bemerkenswert ist, dass sich die meisten dieser Pakete relativ einfach bedienen lassen und für sich genommen, einmal installiert, relativ geringe Programmierkenntnisse erfordern. Gleichzeitig lässt sich QGIS durch in Python geschriebene Plugins ebenfalls relativ einfach erweitern. Es drängt sich eine eigentlich naheliegende Frage auf: Kann man QGIS mit alldem, was das heutige Python-Ökosystem anbietet, kombinieren? Die Antwort ist „im Prinzip ja“. Unglücklicherweise ist diese Form der Kombination zumeist äußerst komplex und nur technisch versierten Nutzern mit fundierten Kenntnissen über Software-Entwicklung und - Deployment vorbehalten. Die Weitergabe einer entsprechenden fertigen Lösung an dritte ist in den allermeisten Fällen kaum sinnvoll zu bewerkstelligen. Das Problem ist „einfach“ erklärt: QGIS-Plugins benutzen ihr eigenes, sehr eingeschränktes Paket-Format. Explizite Abhängigkeiten zu anderen „reinen“ Python-Paketen sind nicht vorgesehen, genauso wenig wie eine transparente Integration von relevanten Paket-Managern. Dies ließe sich ändern, wobei eine etwaige Änderung jedoch in jedem Fall sehr weitreichende technische Konsequenzen hätte. Die Diskussion eines etwaigen Lösungsansatzes mit den QGIS-Entwicklern hat gezeigt, dass überraschend viel grundlegender Aufklärungsbedarf über relevante Terminologie und betroffenen Technologien besteht. Der durchaus naheliegende Drang, eine möglichst einfache Lösung zu finden, ohne die jeweiligen Konsequenzen vollkommen zu durchdenken, erschwert den Prozess. Dieser Talk ist ein Erfahrungsbericht und -austausch: Über QEP 179 im Speziellen und Diskussionen in kommerziell orientierten Open-Source-Projekten im Allgemeinen.

Sebastian M. Ernst

I am a free scientist without specialization. I have more than one and a half decades of experience in various scientific disciplines, related data analysis & computing from embedded systems to super computers as well as the development of instrumentation (hardware & sensors). A lot of my work has evolved around geophysics, [aero-] space engineering and (many) related disciplines. It can be broadly described as data science with strong ties to the mentioned domains. Python has been a critical part of my work for more than twelve years.